© Heinfried Husmann
Zu einem herausragenden Konzerterlebnis wurde das Zusammenspiel des Syker Popchors mit den Streichern von The Chambers.
Syke - Von Juraj Sivulka. Als die jungen Musiker aus Köln zum Auftakt des Abends die ersten Töne des Liedes „Cinema Paradiso“ von Ennio Morricone anstimmten, entfaltete sich in der Phantasie der Besucher sofort ein Paradies von bunten musikalischen Bildern. Wie wunderbar das melancholische Stück auch geklungen haben mag, war es doch nur ein Vorgeschmack dessen, was auf die Zuhörer noch zukommen sollte.
Zum ersten Mal und fast ohne gemeinsam geübt zu haben, wagten die etwa 40 Mitglieder des Popchors Syke und die sieben Interpreten der Jungen Philharmonie Köln, die sich „The Chambers“ nennen, ein interessantes Experiment. Sie boten dem Publikum im ausverkauften Konzertsaal der Kreissparkasse eine Mischung vielfältiger musikalischer Epochen mit ihren Interpreten und Stilrichtungen.
Das enorm breite Spektrum reichte von Johann Strauss über Pablo de Sarasate, John Lennon und Udo Lindenberg bis zu Leonard Cohen mit seinem Hit „Halleluja“. Und es war gerade diese Mischung, die die Herzen der Zuhörer höher schlagen ließ. Mal sangen die Chormitglieder unter Leitung von Andreas Erbe alleine, mal spielten die Gäste aus Köln mit ihren Streichinstrumenten klassische Stücke, unter denen auch Solo-Darbietungen nicht fehlen durften. Aber immer wieder kam es auf der Bühne zum gemeinsamen Musizieren der Teams, was sich in einem starken musikalischen Ausdruck widerspiegelte. Gegensätze ziehen sich bekanntlich an: So konnte man junge und jung gebliebene Interpreten, Instrumentalisten und Vokalisten sowie Pop und Klassik in Aktion sehen.
Genauso unterschiedlich wie die Interpreten waren auch die Inhalte der ausgewählten Stücke. Liebe, Sehnsucht nach der Heimat, aber auch Wunsch nach Geborgenheit waren nur einige Themen, die musikalisch dargestellt wurden.
Still wurde es, wenn das Kölner Ensemble berühmte Klassiker spielte. Bei „Schwanensee“ von Tschaikowski oder „Walzer aus der Jazz-Suite Nr.2“ von Schostakowitsch hätte man eine Nadel auf den Boden fallen hören. Danach brach im Saal tosender Applaus aus. Nach dem Vortrag von „Zigeunerweisen“ von Pablo de Sarasate geriet das Publikum außer Rand und Band, wollte gar nicht mehr aufhören zu klatschen.
In solchen Augenblicken merkte man, dass es sich bei „The Chambers“ um Preisträger vieler internationaler Musikwettbewerbe handelt. Artem Kononov, Pawel Zuzanski, Anna Fedotova, Anna Gertsel, Tigran Sudzhijants, Alexander Dimitrov und Mark Gertsel bildeten ein eingespieltes Team, das hervorragend harmonierte und sich bestens ergänzte. Diese Qualität hatten die Chormitglieder Gisela Koppermann und Peter Schmidt-Bormann angekündigt, die den Abend geschickt moderierten.
Welchen Eindruck die Interpreten beim Publikum hinterlassen hatten, konnte man bei den Zuschauern auf dem Nachhause-Weg sehen und hören. „Es war gewaltig“, staunte eine Besucherin. „Ein blanker Wahnsinn“, ergänzte eine andere.
Ein Abend, an den man sich noch lange erinnern wird.
Quelle "Kreiszeitung" - www.kreiszeitung.de